Systemrelevanz in Zeiten von Corona und darüber hinaus…

Systemrelevanz in Zeiten von Corona und darüber hinaus…

Dieser Brief erreichte uns heute, und wir möchten ihn gerne mit euch teilen:

In Zeiten des Coronavirus (Covid-19) ist die Solidarität und die Dankbarkeit bei den Berufsgruppen, die als systemrelevant gelten, allgegenwärtig.
Aber was ist das für ein System und wer sind die Menschen, die für dieses System relevant sind? Die Menschen sind diese, die das öffentliche Leben am Laufen halten. Es sind die, die sich um Menschen kümmern, die in dieser Krisensituation besondere Unterstützung brauchen. Es sind die, die nicht zu Hause bleiben können. Es sind die, deren Gesundheit hinten ansteht, wenn es um das Wohl der Gesellschaft oder um das Wohl der Menschen geht, die uns in dieser Zeit brauchen.
Wir sind für das System relevant, welches uns seit Jahren belächelt. Das System, welches uns seit Jahren mit Anerkennung abspeist. Das System, dem wir es nicht Wert sind unsere Löhne zu erhöhen und unsere Arbeitsbedingungen zu verbessern. Jahre lang waren wir egal. Jetzt sind wir relevant.
Die gesellschaftliche Anerkennung für unsere Berufe steigt. Doch von Anerkennung können wir keine Miete zahlen. Anerkennung kann nicht den Druck der miesen Arbeitsbedingungen ausgleichen.
Und wenn Corona vorbei ist, vergesst uns nicht. Vergesst nicht die Leute, welche das Gesundheitssystem am Laufen gehalten haben. Vergesst nicht die Leute, die eure Versorgung garantiert haben.
Vergesst nicht die Leute, die sich um diejenigen gekümmert haben, die auf Hilfe angewiesen sind.
Steht bei den nächsten Tarifverhandlungen hinter uns. Verhaltet euch solidarisch. Vergesst nicht, wer auf einmal „systemrelevant“ war.
Anerkennung und ein Danke reicht nicht mehr!
Für bessere Löhne und faire Arbeitsbedingungen!

Liebe Grüße,

die „Systemrelevanten“.

Aktionen zur Situation an den europäischen Außengrenzen

Die Regierungen müssen handeln! #Wir haben Platz

Das Thema Corona hält uns alle in Atem. Ständig werden neue Informationen und Ereignisse präsentiert, jede*r fragt sich, was jetzt getan werden muss, und wie es weitergeht. Dabei bleiben andere wichtige Informationen und Probleme auf der Strecke. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, nicht wegsehen!

An den europäischen Außengrenzen und in den Lagern auf den griechischen Inseln müssen zigtausende unter untragbaren Bedingungen und ohne die Versorgung mit dem Nötigsten in überfüllten Lagern leben. Bedingungen unter denen viele Menschen sterben, nicht zuletzt beim Brand im Lager Moria auf Lesbos am vergangenen Montag.

Diese Zustände sind das Ergebnis einer rassistischen und verfehlten Politik der europäischen Regierungen. Dazu kommt ein politisches Klima der Abschottung und eine Verteidigungshaltung, die zur Folge hat, dass rechtsextremes Gedankengut und seine Vertreter*innen gestärkt werden, und Rechtsextreme aus ganz Europa den Grenzschutz in Griechenland jetzt selbst in die Hände nehmen wollen, und sich dabei als ‚Verteidiger des Abendlandes‘ inszenieren.

Um in Zeiten, in denen Demonstrationen und Kundgebungen weder erlaubt noch sinnvoll sind, auf dieses Thema und den massiven Handlungsdruck aufmerksam zu machen, haben wir uns entschieden, Plakate zu nutzen. In Memmingen, Kempten, Woringen, Ottobeuren und Bad Grönenbach haben wir, mit Erlaubnis einiger Parteien, Wahlplakate genutzt, um darauf Plakate der Seebrücken Initiative anzubringen. Wir hoffen, diese Aktion trägt dazu bei die Menschen auf der Flucht nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Die Verantwortlichen müssen zum Umdenken und Handeln bewegt werden.

Denn wir haben Platz!

Schluss mit EU-Abschottungspolitik

Für einen menschenwürdigen Umgang mit Menschen auf der Flucht!

Konnex Memmingen, Seebrücke Kempten